Rundwanderung Puezhütte

Die Puezhütte ist wohl eine der abgelegensten Hütten in den Dolomiten und befindet sich im Herzen des Naturparks Puez-Geisler. So zweigt denn auch entsprechend ein großer Teil der Wanderer, die in Richtung der Forcella Ciampei unterwegs sind, frühzeitig nach rechts in Richtung Sass Songher ab. Der weitere Aufstieg in die Scharte hingegen entführt einen regelrecht in eine andere Welt, denn das Puez-Hochplateau gleicht eher einer Mond- als einer Hochgebirgslandschaft und erinnert ein wenig an das Pala-Gebiet. Natürlich kann man von der Puezhütte den gleichen (wesentlichen schnelleren) Weg auch wieder für den Abstieg nutzen, viel interessanter und abwechslungsreicher wird die Tour jedoch, wenn man – zurück in der Ciampeischarte – nach rechts über Crespeina- und Cirscharte zum Grödner Joch wandert und von dort den Abstieg nach Kolfuschg beginnt. Zudem hat man dort auch die Möglichkeit, die müden Knie zu schonen und sich sanft mit der Gondel zu Tale tragen zu lassen…

Wanderprofil Puezhütte

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Der morgendliche Blick auf den Höhenmesser zeigt, dass dieser um 50 mH gefallen ist – ein gutes Zeichen: Hochdruck! Wir frühstücken und brechen um 9 Uhr auf. Über eine Teerstraße (Weg Nr. 4) geht es vorbei an der Col Pradat Bahn (mit dieser kann der Aufstieg um 1 Std. verkürzt werden → die Puezhütte ist von der Bergstation ausgeschildert) schnurgerade hinauf zur wunderschönen Edelweißhütte (1832 m). Auf den Weiden tummeln sich Kühe und Pferde, aber auch Eselchen sind dabei, die sich bereitwillig von uns streicheln lassen.

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Los geht’s durch die Straßen von Kolfuschg, im Hintergrund der Sass Songher mit der Col Pradat Bahn davor

  101Nach einer guten halben Stunde ist die malerische Edelweißhütte erreicht

Der Weiterweg führt direkt neben einem Schlepplift weiterhin geradeaus und schlängelt sich dann in einer Vielzahl von Serpentinen den sich aufsteilenden Hang hinauf. Hier kreuzt auch der vom Col Pradat kommende Weg, wahre Menschenmassen kommen heute bei dem schönen Wetter von der Seilbahnstation hinübergequert. Zum Glück erreichen wir ein kurzes Stück weiter die Abzweigung zum Sass Songher, wobei doch erstaunlich viele Wanderer geradeaus in Richtung Puezhütte weitergehen.

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Rückblick zur Edelweißhütte. Von dort geht es zunächst gerade neben dem Schlepplift entlang und dann etwas steiler in Serpentinen den Hang hinauf

113Kurz unterhal des unter der Forcella Ciampei gelegenen Sattels. Links der Sass Songher, rechts der Absatz darunter der Col Pradat

Weiterhin in stetigem zick-zack erreichen wir den Sattel, der von Kolfuschg aus gesehen scheinbar die Forcella Ciampei (2366 m) darstellt, tatsächlich jedoch nur den Eingang zu einem unter der Scharte gelegenen Talkessel bildet. Diese ist allerdings nun auch nicht mehr allzu weit entfernt; wir erreichen sie um 11 Uhr. Eine kurze Rechtsquerung unter einer Felswand leitet zu einer Rinne, über die wir rasch das Puezplateau erreichen.

115Der letzte Abschnitt hinauf zur Forcella Ciampei führt durch einen Talkessel; danach ist zum Glück der allergrößte Teil der Höhenmeter geschafft

Vielfach über Felsplatten und felsige Absätze geht es in einem riesigen Linksbogen (Weg Nr. 2) in einer ¾ Std. hinüber zur zwar nicht sichtbaren, aber durch eine Fahne trotzdem erkennbaren Puezhütte (2475 m). Hier ist es kalt und windig und wir ziehen alles an was wir haben. Im Windschatten eines vorgelagerten Gebäudes machen wir eine halbstündige Mittagsrast.

Puezhütte

Der Weg von der Forcella Ciampei zur (versteckten) Puezhütte führt über das einer Mondlandschaft ähnelnde Puezplateau

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Durch das Langental bietet sich ein hervorragender Blick auf Wolkenstein. Im Hintergrund der Langkofel

123Ankuft an der Puezhütte (2475 m)

Dann geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück zur Forcella Ciampei. Hier nun geradeaus weiter, stets dem Weg Nr. 2 folgend, zunächst ein Stück ansteigend, dann eben und zuletzt wieder ein Stück hinab unter die Forcella de Crespeina (2528 m). In zwei großen Kehren wandern wir die gut 100 mH hinauf, halten uns in der Scharte allerdings nicht lange auf, den wie bei den meisten Scharten zieht es gewaltig.

124Der Aufstieg in die Forcella Crespeina beträgt zwar nur 100 mH, hat es aber in sich

Wir steigen recht steil, aber gut trassiert über Treppenstufen in die dahintergelegene Senke ab, wo wir eine Trinkpause einlegen. Dann wird der Hang bis unter die Forcella Cir (2468 m) gequert und die Scharte über einen kurzen Anstieg erreicht.

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Blick von der Forcella Crespeina zur Forcella Cir. Im Hintergrund der Langkofel

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Der Abstieg ist zwar steil, jedoch gut ausgebaut

132Nach dem kurzen Abstieg wird der Hang bis unter die Cirscharte gequert

Auf der anderen Seite folgt ein großartiger Wegabschnitt, sehr eindrucksvoll geht es durch eine Vielzahl kleiner Türme hindurch. Leider hängen mittlerweile über Langkofel und Col di Lana zwei Regengebiete – wir können nur hoffen, dass sie uns nicht treffen. In engen Kehren geht es rasch hinab zu der, etwas oberhalb des Grödner Jochs gelegenen, Jimmy Hütte (2222 m).

136Im Abstieg zur Jimmy Hütte, unterhalb das Grödner Joch

Auch hier legen wir noch einmal eine Rast ein, immerhin sind wir mittlerweile gut sechs Stunden unterwegs. Wir wiederstehen der Verlockung der Seilbahn und folgen Weg Nr. 8A (trifft dann auf Weg Nr. 8), der uns mehr oder weniger auf gleicher Höhe bleibend (nach einem kurzen Abstieg) in Richtung Kolfuschg bringt. Tolle Ausblicke auf das direkt gegenüberliegende Sellamassiv hat man hier!

139Kurz unterhalb der Jimmy Hütte

Nach einer ¾ Std. zweigt rechts Weg Nr. 8B ab, der die kürzere Abstiegsvariante darstellt. Es ist aber auch möglich, dem Weg Nr. 8 weiter zu folgen; dieser quert weiter den Hang und endet schließlich an der Edelweißhütte, womit man wieder den Aufstiegsweg erreicht hat. Wir allerdings haben für heute genug gewandert und zögern nicht lange, den kürzeren, aber auch steileren Abstiegsweg Nr. 8B zu nehmen. Er leitet uns sehr schön durch den Wald hinab und endet genau am Ortseingang von Kolfuschg. Gegen 16.40 Uhr sind wir wieder in unserer Kolfuschger Ferienwohnung und gönnen uns erst einmal einen starken Kaffee.

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