Pisciadù Klettersteig
Der Pisciadù Klettersteig ist wohl der am stärksten frequentierte Klettersteig in den Dolomiten. Kein Wunder, denn ein Parkplatz direkt am Einstieg, super Absicherung, moderate Schwierigkeiten, geniale Aussichten und eine Berghütte direkt am Ausstieg schaffen ideale Rahmenbedingungen. Das bedeutet aber auch, dass man auf diesem Klettersteig wohl nur im Winter alleine ist. Daher empfiehlt sich entweder ein (sehr) zeitiger oder aber ein später Aufbruch.
Ausgangspunkt: Kolfuschg; Parkplatz zwischen Kolfuschg und Grödner Joch
Schwierigkeit: C
Zeitbedarf:
- Parkplatz – Einstieg eigentlicher Klettersteig: ¾ Std.
- Klettersteig: 2-2 ½ Std.
- Abstieg Val de Mesdi: 2 Std.
Überblick über den Klettersteig
Von unserem Stützpunkt St. Kassian haben wir es nicht weit zum Klettersteig zu fahren und so versuchen wir es mit einem extra frühen Einstieg. Um 8:30 Uhr stehen wir fertig angerödelt auf dem Parkplatz (1956 m), doch wir sind bei weitem nicht die ersten. Also los! Es geht links ab, ein Stück durch den Wald zur etwa 50 Meter hohen Einstiegswand (B). Diese ist noch ganz schön nass, was durch die abgespeckten Tritte noch verstärkt wird. Nach ca. 20 min ist diese erste Steilstufe überwunden.
Unterwegs in der relativ einfachen Einstiegswand
Schon bald ist diese überwunden
Weiter geht es links ab auf einem Wanderweg in einer langen Querung bis zum Beginn des eigentlichen Klettersteigs. Zunächst geht es in schräger Linie auf den Wasserfall zu, teilweise einer Rinne folgend (B). Am Wasserfall angekommen geht es dann parallel zu selbigem relativ gerade hinauf (B/C). Von nun an geht es nur noch stop-and-go. Dazu kommt, dass direkt hinter mir ein italienischer Bergführer geht, der mir zum Teil arg auf die Pelle rückt. Wettertechnisch ist es noch ziemlich bewölkt, teilweise nieselt es sogar leicht. Oberhalb des Wasserfalls zweigt der Notausstieg links ab.
Im unteren Teil
Wir jedoch folgen dem Steig in einer Rechtsquerung (B) unter eine senkrechte Wand. Diese wird ziemlich direkt mithilfe von Trittstiften überwunden (C). Diese Passage stellt die Schlüsselstelle dar, was sich natürlich durch noch stärkeres stop-and-go bemerkbar macht. Nach einer letzten Leiter biegen wir um eine Ecke (B) und erreichen die Brücke, die den Abschluss des Klettersteigs bildet. Von dort aus erreichen wir die Pisciadù Hütte (2585 m) in einer Viertelstunde.
Überblick oberer Teil des Klettersteigs
Die steile Schlüsselstelle (C)
Rückblick aus der Schlüsselstelle; unten zweigt der Notausstieg ab
Die letzten steilen Meter
Die kleine Brücke bildet den Abschluss
Etwas unterhalb davon machen wir unsere Mittagspause und gönnen uns eine halbe Stunde Ruhe. Um dem Andrang zu entfliehen wenden wir uns danach nicht dem in der Regel gewählten (weil kürzerem) Abstieg durch das Val Setus zu, sondern steuern das Val de Mesdi an. Der Weg Nr. 676 leitet uns zunächst gemütlich über einen Rücken hinab, fällt dann aber bald äußerst steil ins Mittagstal ab, sodass wir nur sehr langsam absteigen können. Unten im Tal angekommen treffen wir auf den vom Rif. Boe kommenden Weg Nr. 651 und verfolgen ihn weiter bergab.
Der beliebtesete Klettersteig der Dolomiten…
Steil geht es hinab ins Mittagstal
Überblick über den Abstiegsweg
Auf Weg Nr. 651 geht es dann das Tal hinab
Schon nach kurzer Zeit biegen wir – etwa auf Höhe der Baumgrenze – nach links auf Weg Nr. 29b in Richtung Grödner Joch ab. Dieser Weg stellt mit den schönsten Teil der Wanderung dar; er führt immer leicht ansteigend auf einem breiten Band entlang. Schließlich erreichen wir den Weg Nr. 666, also den aus dem Val Setus einmündenden Normalabstieg. Von hier ist der Parkplatz schon nahe, den wir 15 min später erreichen.
Ein toller Wegabschnitt: Über ein breites Band geht es leicht ansteigend in Richtung Parkplatz (hinten die Cirspitzen)
0 Comments