Mammut-Klettersteig Schweifine

Luftiger Klettersteig mit beweglichen Leitern und mehreren aussichts- und erlebnissreichen Querungen über den Dächern von Zermatt

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 Klettersteig Schweifine

Mit der Bahn von Täsch aus nach Zermatt. Der Bahnhofstraße folgend Richtung Alpin Centrum. Am Kirchplatz der Beschilderung folgend rechts ab Richtung Edelweiß und Trift. Man verlässt das Dorf über einen ordentlich steilen Weg; weiter oben, kurz bevor sich der Weg nach links zum Triftbach hin wendet, um dort weiter zum Edelweiß aufzusteigen, erreicht man die Abzweigung, die zum Klettersteig führt. Wir sind spät dran, da diverse Shoppingmaßnahmen uns aufgehalten haben. Es ist bereits 11:00 Uhr, als wir am Einstieg stehen (1770 m). Rasch rödeln wir an, denken uns nichts dabei und los geht’s. Die Sonne brennt und es ist warm. Es beginnt mit einer recht erdigen, aber steilen Rampe, die man hinauf muss.

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Gemütlicher Einstieg bei strahlendem Sonnenschein

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Es geht zunächst über eine Grasrampe hinauf

Das Drahtseil erleichtert den Akt. Anschließend zieht der Steig nach links um eine Felsnase und gewinnt diese dann über einen senkrechten Aufschwung. Hierbei sind eiserne Steighilfen angebracht. Das Drahtseil ist durchweg straff und gut gesichert. Jetzt folgt eine absteigende Traverse auf einem breiten Grasband, bei der man schöne Tiefblicke auf Zermatt erhält. Glücklicherweise stehen hier auch einige Bäume, die uns heißersehnten Schatten spenden.

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Traverse auf dem Grasband

Nach einiger Zeit wendet sich der Steig wieder nach links, um dort in eine Felszone zu ziehen, was auch die Schlüsselstelle markiert: Mittels Steighilfen zunächst auf einen Absatz, dann in senkrechter, glatter Wand zuerst über Krampen, zuletzt aber über eine bewegliche Hängeleiter (anstrengend). Wer sich hier überfordert fühlt, kann aber auch dem breiten Band weiter folgen und so wieder nach Zermatt absteigen. Oben geht es dann über ein Brett und mehrere Krampen nach rechts in leichteres Gelände.

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Die Schlüsselstelle. Es kann aber auch von hier wieder nach Zermatt abgestiegen und der Klettersteig an dieser Stelle beendet werden („Notausstieg“ auf dem Übersichtsbild)

Die nun folgende Rechtstraverse ist sicherlich der Höhepunkt des Klettersteigs und stellt überhaupt ein einmaliges Erlebnis dar. Man quert in beigefarbenem Fels, auf einem winzig kleinen Band (reicht gerade für die Füße) unter einem ausladenden, blaugrau-gelb gestreiften Dach hindurch. Es wird jedoch nie besonders schwierig, sodass ausreichend Zeit und Muße für den Genuss bleibt.

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Für mich die schönste und eindrucksvollste Stelle des Steigs: Die Querung unterhalb des blaugrau-gelb gestreiften Dachs

Es geht weiter, stets abwechselnd Abstiege und Querungen, einmal auch über eine eiserne Leiter bis schließlich eine Plattform (sehr aussichtsreich und ausgesetzt) erreicht wird. Hier senkrecht über eine Leiter und mehrere Krampen hinauf in den kleinen Turuwangwald.

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Traumquerung über den Dächern von Zermatt

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Kurzer Abstieg über eine Leiter

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An dieser Plattform wird der Felsriegel nach oben hin in den Turuwangwald verlassen. Unten der Zermatter Ortsteil Spiss

Wir kommen nur langsam voran und lassen uns Zeit. Im Schatten der Bäume machen wir eine Mittagsrast. Ein weiteres Wandstück wird gerade hinauf überwunden, ist jedoch längst nicht mehr so schwierig wie die Schlüsselstelle. Die Wand ist vielmehr leicht geneigt.

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Die nächste Wand ist nicht mehr so schwierig

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Über kleine Bänder und gut gestufte Wändchen geht es rasch nach oben

Auch danach geht es wieder in einer Traverse leicht absteigend nach rechts hinüber zur Schlusswand. Doch plötzlich beginnt das Wetter schlagartig zu wechseln und es donnert vom Matterhorn her. Dunkle Wolken, die Wind bringen, bauen sich hinter dem Matterhorn auf. Die Sonne zieht sich zurück. Es Donnert erneut. Wir geben Gas und rasen die Wand hinauf. Erste Regentropfen gehen nieder. Es hilft alles nichts, wir müssen schnell aus dem Steig raus! Kurz vor dem Ausstieg befindet sich das Wandbuch in einer Nische mit einer Leiter, wir haben jedoch keine Zeit ihm Beachtung zu schenken, nur raus, raus, raus… Oben auf dem Grashang der Schweifine angekommen (2095 m) bricht der Regen los und es donnert. Es ist 15 Uhr.  Für Essen und Pause ist jetzt der Zeitpunkt ungünstig.

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Ausstieg im Gewitter

Schnell ziehen wir unsre Regenjacken an und machen uns an den Abstieg, um eine Stelle zu erreichen, an der wir etwas geschützter sind. Zum Glück hält der Regen nicht den ganzen Abstieg an, sodass nach einer halben Stunde alles vorbei ist. An einer Bank am Wanderweg machen wir kurz Rast, ziehen uns wieder um und essen etwas, ehe wir dann, diesmal aber gemütlicher, in einem Bogen über Schusslauinen und Grueben weiter nach Zermatt absteigen. Um 16:30 Uhr sind am Zermatter Bahnhof.

 

 

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