Hohsaas
Auf Tuchfühlung mit dem Weissmies. Eine anstrengende und lange Tour – wenn man die Seilbahn nicht benutzt
dhth
Wir starten von unsrer Ferienwohnung in Saas Grund (1559 m) um 9:00 Uhr und begeben uns zum Hotel Azalea. Direkt dahinter befindet sich eine Beschilderung der wir Richtung Kreuzboden folgen. Das Wetter ist gut und optimal geeignet zum Wandern. Der Weg führt zunächst durch den Wald auf gutem Wanderweg in Serpentinen steil hinauf. Lehrtafeln der Alpenblumen machen uns immer wieder auf die schöne Vegetation aufmerksam.
Auf gutem Waldweg geht es die erste Etappe zur Triftalp hinauf
Wir sind so gut wie alleine. Wir kommen aus dem Wald heraus auf ein Plateau und erreichen um 10:00 Uhr die Triftalp auf 2072 m. Hier steht die Zeit still! Drei kleine Häuschen und eine winzige Kapelle – alles ist friedlich und ruhig. Manche der Häuschen gewähren Einblick in das Innenleben, das dem Original nach eingerichtet wurde, so wie man hier gelebt und gearbeitet hatte. Sehr schön ist es hier.
Sobald man den Wald verlässt wird der Blick auf Fletsch- und Lagginhorn (die man beide mit einer langen Überschreitung besteigen kann) frei
Ein kleines Kapellchen säumt den Weg
Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit…
Doch unser Weg führt weiter sanft ansteigend über die grüne Alpe bis zur nächsten Beschilderung, die uns den Weg nach Kreuzboden (2397 m) weist. Auf schönem Wanderweg geht es nun eine weitere Stunde und 400 Hm bergauf. Wir gewinnen immer mehr an Aussicht, da wir jetzt oberhalb des Waldes laufen. Es ist herrlich. Alle Gipfel ringsum sind zu sehen. Wir erreichen Kreuzboden und es ist 11:00 Uhr.
Über weitläufiges Almgelände (im Winter Skipisten) geht es von der Triftalp nach Kreuzboden
Die Seilbahn hat hier ihre Mittelstation mit Restaurant und dementsprechend ist der Auflauf hier oben. Aber es ist verständlich, wer schon einmal die Sicht von hier genossen hat. Einfach toll. Hier kann man sich auch Trottis (Riesenroller) ausleihen und damit auf einer Crossstrecke hinunter nach Saas Grund rauschen. Wir machen eine kurze Rast und beobachten das muntere Treiben der Menschen. Auch das lassen wir aber hinter uns und setzen unseren Weg zum Hohsaas fort. Es geht nun auf einen Moränenkamm hinauf (kann auch rechts umgangen werden), das letzte Stück zur Weissmieshütte auf 2726m ist noch einmal steil und wir mit einigem zick-zack überwunden. Gegenüber begrüßt uns das Jegihorn.
Im Schlussstück zur Weissmieshütte. Im Vordergrund unten rechts der Moränenkamm und Kreuzboden mit seinem kleinen See. Im Hintergrund Saas Fee
Das Jegihorn (3206 m) befindet sich direkt gegenüber. Wer genau hinsieht erkennt auch die beiden Klettersteiggeher, die gerade die Seilbrücke in der Lücke rechts unterhalb des Gipfels überqueren
12:30 Uhr, die Hütte ist erreicht. Doch wir gehen gleich weiter, denn von hier aus sind es immer noch 400 mH. Der Weg steigt nun sanft über einen Rücken an und trifft nach ein paar hundert Metern auf eine breite Schotterpiste. Dieser folgen wir kurz nach links, dann verlassen wir sie wieder auf einen Pfad rechterhand. Jetzt geht es in engen Kurven auf einer Kante hinauf, dann nach links in ein kleines Tal, das oben durch den Hohlaubgletscher begrenzt wird. Nachdem wir eine Zeit in dem Tal aufgestiegen sind, quert der Weg wieder nach rechts und gewinnt, nun wieder etwas steiler werdend, bald das Hohsaas (3101 m). Dieses erreichen wir um etwa 13:30 Uhr und mit 1700 Hm in den Beinen – jetzt ist erst einmal eine Pause angesagt!
Der letzte Teil des Aufstiegs von der Weissmiesshütte nach Hohsaas
Durch die Bergstation der Seilbahn und das Restaurant mit großer Sonnenterrasse ist das Hohsaas gut besucht. Es duftet lecker nach Mittagessen. Von hier aus können wir sogar die Bergsteiger am Weissmies sehen, die sich auf breiten Spuren im Schnee hinabschlängeln. Da ist mächtig was los am Berg, bei so tollem Wetter. Wir beobachten eintreffende Bergsteiger – die meisten sehen doch etwas geschafft aus und freuen sich auf etwas zu Trinken. Wir genießen die herrliche, klare Sicht auf die tollen Berge. Später steigen wir wieder zur Weissmieshütte ab und nehmen den gleichen steilen Weg wieder hinunter. Trotz müder Beine erreichen 16:00 Uhr munter Saas Grund.
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