Col Rodella Klettersteig
Dieser Klettersteig eignet sich geradezu perfekt um sich als Anfänger an das Thema Via Ferrata heranzutasten: Kurzer Zustieg, nicht allzu langer Steig, geringe Schwierigkeiten, straff gespanntes, in kurzen Abständen verankertes Stahlseil – und das ganze gewürzt mit einem Panorama auf einige der bekanntesten Dolomitengipfel!
Recht erschöpft erreichen wir gegen 14 Uhr den Parkplatz das Sellajochs (2244 m). Die heutige Hinreise in unser Urlaubsziel war lang, staureich und anstrengend. Nichtsdestotrotz wollen wir uns noch ein wenig die Beine vertreten und endschließen spontan, den kleinen Klettersteig auf den Col Rodella (2484 m) zu machen, da dieser nicht hoch und nicht schwer ist. Rasend schnell entsteht in unserem Auto, das selbstverständlich voll bis unters Dach geladen ist, ein unbeschreibliches Chaos, da wir aus sämtlichen Taschen und Rucksäcken unser Gerödel zusammen suchen. Ordentlich etwas zusammenpacken gehört eben nicht wirklich zu meinen Stärken. Aber wir finden alles, was wir benötigen. Zunächst laufen wir gemütlich auf breitem, leicht ansteigenden kinderwagenfreundlichem Weg zum Rif. Valentini (2213 m). Alleine ist man auf diesem Weg hier nie! Weiter geht es langsam Richtung Rif. Saléi. Der Weg bleibt dabei unverändert gut, wird nur etwas ansteigender. Wir können die nächste Hütte, den Gipfel, ach was sag ich, den ganzen Weg schon einsehen. Wir gehen weiter in leichten Kurven und wunderbar ausgebautem Weg Richtung Rif. de Alpes. Das letzte Wegstück ist steil. An einer Weggabelung, bei der der Weg zum Col Rodella rechts abzweigt (Seilbahnstation) muss ich mich kurz orientieren, um den Einstieg des Klettersteiges zu finden, da ich diesen 2005 schon einmal gesucht hatte. Doch ein kleiner, abwärts führender Trampelpfad rechts neben der „Sellaronda-Bahn“ kommt uns verdächtig vor. Man folgt zuerst bergab dem schmalen Wanderweg direkt unterhalb der Bahnstation. Schließlich führt der Weg in einem Rechtsbogen etwas von der Bahn weg und in ein paar Minuten steht man schon am Einstieg des Klettersteigs.
Der Einstieg befindet sich auf der Rückseite des Gipfelkegels. In diesen Wänden befinden sich auch einige Kletterrouten
Vom Parkplatz am Sellajoch bis zum Einstieg benötigen wir etwa 45 Min. Wir rödeln an und vergessen auch unseren Helm nicht, auch wenn wir hier ganz alleine zu sein scheinen. Wie zu erwarten ist der Klettersteig nicht besonders schwierig. Er ist gut mit einem durchgehenden Drahtseil gesichert. Auch Stahlstifte erleichtern den Aufstieg.
Die ersten Meter
Stelle im Mittelteil
Das Stahlseil ist, insbesondere an steileren Abschnitten, in engen Abständen verankert, sodass sich auch Anfänger an den Steig wagen können
Kurze, glatte Stelle vor dem Ausstieg
So klettert man in einer ½ bis ¾ Stunde, meist in gut geschichtetem Gestein, hinauf. Das Wetter ist toll und oben am Gipfelchen des Col Rodella machen wir eine kleine Pause und genießen das herrliche Panorama.
Blick hinab ins Fassatal (im Vordergrund Campitello)Blick zur nahen Sella und zum Sellapass
Gegen 15:30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg zum Auto am Sellajoch, dass man in einer ½ Stunde Gehzeit über den gleichen, gut ausgebauten Wanderweg erreicht. Von dort aus setzen wir unsere Autofahrt nach La Villa in die Fewo fort. Doch ohne einen 2 stündigen Stau auf dem Grödnerjoch, soll es heute einfach nicht sein!! Erschöpft erreichen gehen 18:30 Uhr die Fewo. Es war doch noch ein langer Tag geworden!
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