Blüemlisalphütte

Der Aufstieg zur Blüemlisalphütte ist sicher einer der schönsten Hüttenaufstiege in den Schweizer Alpen – zunächst durch grüne Matten, dann vorbei am tiefblauen Oeschinensee und schließlich immer weiter hinauf zu den Schneegipfeln. Vom Tal ist der Anstieg sehr lang, er kann jedoch durch die Gondelbahn um etwa 1 Std. verkürzt werden.

 

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Ich erreiche die Talstation der Gondelbahn Kandersteg-Oeschinensee (1190 m) gegen 10:15 Uhr und parke dort mein Auto. Das Ziel ist die Überschreitung von Blüemlisalphorn, Wyssi Frau und Morgenhorn. Ich bin motiviert und spare mir daher die Seilbahn. Los geht’s auf einem Wanderweg taleinwärts, direkt entlang des Öschibaches und parallel zur Straße. Nach kurzer Zeit geht es ein Stück auf der Straße selbst weiter. An den letzten Häusern führt ein schöner Wanderweg im Zick-zack in den Wald hinein. Schon bald flacht dieser wieder ab und folgt der breiten Skipiste direkt hinauf zum wunderschönen Oeschinensee (1593 m).

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Los geht’s taleinwärts – noch ist es flach…

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Rückblick auf Kandersteg und Öschibach

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Oben kommt das Blüemlisalphorn in Sicht

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Ankunft am malerischen Oeschinensee (1593 m). Der Wanderweg geht auf der linken Seite des Sees weiter in zieht hinauf in den Sattel, der am oberen linken Bildrand zu sehen ist

Eigentlich führt der Weg nun unterhalb der beiden Gasthäuser direkt am See entlang, ich jedoch halte mich an die Forststraße oberhalb und komme so versehentlich nach Läger (1657 m). Blöd, denn jetzt muss ich die 60 Hm wieder absteigen! Aber bei einem Aufstieg von über 1600 Hm sollte man mit ein paar zusätzlichen Höhenmetern nicht so knauserig sein 😉 Wieder auf dem richtigen Weg gebe ich ein wenig Gas, versäume es jedoch nicht, die Schönheit des Weges ausreichend zu würdigen. Dieser umrundet den See noch ein Stück weit und beginnt dann in direkter Linie entlang des Oberbärglibaches zum Berghaus Unterbärgli (1724 m) anzusteigen. Hatte bis jetzt die Sonne wenigstens ab und zu mal geschienen, machte es nun endgültig dicht. In fünf riesigen Serpentinen geht es steil, aber rasch hinauf zur Hütte bei Oberbärgli (1978 m).

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Immer hart an der Felswand wird der See umrundet

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Die letzten Meter hinauf zum Unterbärgli (1724 m)

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Rückblick zum Oeschinensee

Ab hier wird es  nun wirklich einsam, denn das Oberbärgli stellt wohl für die meisten Wanderer den höchsten Punkt bei ihrer Oeschinensee Wanderung dar (von hier aus kann man für den Abstieg den Höhenweg über den Heuberg nehmen und damit aus dem Aufstieg zum Oberbärgli eine schöne Rundwanderung machen). Jetzt geht es wirklich tief ins Tal hinein, immer  auf der vom Aufstieg  her linken Talseite. Nach und nach komme ich hinein in die himmlische Waschküche und kann nicht mehr allzu weit voraus schauen. Der Weg führt zunächst weiter entlang des Oberbärglibaches, es folgen einige Serpentinen bis man schließlich auf Höhe des Blümlisalp-/ Rossbodensees (2182 m) eine Moräne betritt, deren Scheitel man bis zu ihrem Ende verfolgt.

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Von der kleinen Hütte auf dem Oberbärgli (1978 m) geht es weiter auf der linken Talseite, bis der Weg hinter dem Buckel verschwindet. Oben rechts ist schon die Moräne zu erkennen

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Der Weg vom Buckel bis zur Moräne

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Weiter geht es direkt auf dem Scheitel der Moräne

Weiter geht es, kontinuierlich ansteigend, geradewegs tiefer ins Tal. Der letzte Anstieg ist am mühsamsten: Über eine endlose Folge von Treppenstufen geht es steil einen dunkelgrauen Erd- und Kieshang hinauf. Nachdem dieser überwunden ist erreicht man das Hohtürli (2777 m), einen kleinen Passübergang. Nun ist die Hütte zum Greifen nah, doch es müssen noch 13 steile, enge Serpentinen überwunden werden, bevor ich endlich die Blümlisalphütte (2835 m), die unvermittelt aus den Wolken vor mir auftaucht, erreiche. Mittlerweile schneit es sogar ein wenig. Mir ist das im Moment egal, ich bin vor allem froh, endlich angekommen zu sein – die Hochtourenausrüstung inklusive Eisgeräten zieht doch ganz ordentlich am Rücken.

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Der oberste Teil des Hüttenweges ab der Moräne. Der Sattel etwas links unterhalb der Hütte ist das Hohtürli (2777 m) – die Bilder entstanden beim Abstieg

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Mühsam geht es über unzählige Stufen den Kieshang hinauf

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Rückblick von der Blümlisalphütte

Nach dem Einchecken gönne ich mir dann als allererstes mal eine Kanne heißen Tee um mich aufzuwärmen. Einige Zeit später treffen auch die Freunde ein. Abends genießen wir leckere Älplermakkaroni und gehen beizeiten ins Bett, in freudiger, aber auch angesichts des unbeständigen Wetters ungewisser Erwartung auf die Nordwand des Blüemlisalphornes, die für den nächsten Tag geplant ist.

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