Reiteralm – Gasselhöhe – Schober – Spiegelsee – Reiteralm

Der von der Reiteralm bequem in etwa einer Stunde erreichbare Spiegelsee macht seinem Namen alle Ehre, bildet er doch mit seinem Paradeblick auf das Dachsteinmassiv inklusive Spiegelung desselbigen eines der besten Fotomotive der Region. Allerdings wäre es wirklich schade, nur hin und dann über den gleichen Weg wieder zurück zu laufen, denn dann würde man sich eine tolle, abwechslungsreiche Rundtour entgehen lassen. Diese verbindet die Seen oberhalb der Reiteralm mit der Gasselhöhe – Gratwanderung sowie zwei weitere Gipfeloptionen inklusive. Bei entsprechendem Wetter sicher eine der besten Wanderungen, die das Dachsteingebiet zu bieten hat!

Reiteralm – Gasselhöhe: ¾ Std.

Gasselhöhe – Obersee: 1 Std.

Obersee – Schober – Obersee: 1 Std.

Obersee – Reiteralm: 1 Std.

Der erste Wegabschnitt bis zur Gasselhöhe

Aufgrund der Beliebtheit der Reiteralm (Eldorado für Mountainbiker aber natürlich auch für Wanderer) schauen wir, dass wir nicht so spät an der Talstation des „Preunegg Jets“ sind. Um 9:30 Uhr geht es damit hinauf zur Reiteralm (1741 m). Wir entscheiden uns, die Rundtour gegen den Uhrzeigersinn anzugehen. Somit steht als erstes der Aufstieg zum direkt oberhalb der Reiteralm befindlichen Gipfelchen der Gasselhöhe (2001 m) auf dem Programm. Um dort hinaufzugelangen gibt es einen bequemen Weg sowie eine deutlich steilere Direktvariante. Wir wählen die letztere Option: Von der Bergstation schräg nach rechts, allerdings schon nach 300 m links abzweigen auf die von unten gut einsehbare Direttissima. Der schmale Weg zieht ordentlich steil nach schräg links oben, um dann in einigen kurzen Serpentinen in einen kleinen Sattel hinaufzuziehen. Dort trifft er wieder auf die bequemere Variante.

Ankunft am Sattel, bei dem sich die Wege wieder vereinigen. Unten die Reiteralm

Wir gönnen uns einen Schluck Wasser und verschnaufen kurz, dann setzen wir unseren Aufstieg fort. Über einen grasigen Rücken geht es weiter auf den nun nicht mehr allzu weit entfernten Gipfel der Gasselhöhe.

Auf der Gasselhöhe, dem „Hausberg“ der Reiteralm ist immer etwas los

Da dort schon einiges los ist verweilen wir nur kurz und gehen schon bald weiter, den Grat entlang in Richtung Rippetegg (2126 m). Der Weg ist nicht schwierig zu begehen und auch nicht ausgesetzt, trotzdem kommt eine tolle „Gratstimmung“ auf. Leider hängen die Wolken am Grat, sodass wir nur eine eingeschränkte Aussicht haben. Immerhin können wir die drei Seen unter uns (Unter-, Spiegel- und Obersee) in ihrer ganzen Pracht beobachten.

Über diesen Grat verläuft der weitere Weg. Ganz hinten markiert das Rippetegg das Ende des Grates
Der Grat ist gut zu begehen und zu keinem Zeitpunkt ausgesetzt

Der Weg führt meist direkt auf dem Grat und weicht nur manchmal in die (in Richtung Rippetegg gesehen) rechte Flanke aus. Zweimal geht es auch über eine Treppe. Nach etwa 40 min erreichen wir einen weiteren Sattel (ca. 2060 m) – hier besteht die Möglichkeit, das Rippetegg zu besteigen. Wir jedoch zweigen gleich nach links ab und nehmen den steilen Abstieg zum Obersee (1930 m) in Angriff.

Zwischendurch geht es auch einmal eine eiserne Leiter hinab…
…und eine hölzerne wieder hinauf
Blick zum Obersee, dahinter der Schober

Da hier ungefähr die Hälfte der Runde absolviert ist, treffen wir auf ordentlich Gegenverkehr. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen am Obersee und packen unser Mittagessen aus. Nach einer gemütlichen Rast verweilen Jana und Philipp noch ein bisschen am See und ich nehme den von hier aus abzweigenden Aufstieg zum Schober (2133 m) in Angriff. Der Weg ist durchaus anspruchsvoll: Schmal und vor allem sehr steil geht es in engem zick-zack ohne große Umwege direkt den Hang hinauf. Kurz unterhalb des Gipfels geht der Weg in blockiges Gelände über und wird teilweise auch ein wenig ausgesetzt. Am Gipfel belohnt jedoch eine großartige Aussicht und auch eine wohltuende Einsamkeit – ein krasser Gegensatz zum Rest der Tour.

Leider war es an diesem Tag etwas bewölkt. Aber die tolle Aussicht vom Schober Gipfel ist durchaus zu erahnen

Ich nehme den Moment der Stille in mich auf, mache mich jedoch schon bald wieder an den Abstieg, da die beiden ja unten auf mich warten. Der Abstieg ist durch die enorme Steilheit ziemlich unangenehm und meine Knie werden kräftig beansprucht – Stöcke sind hier auf jeden Fall höchst empfehlenswert. Wenigstens sind es nur etwa 200 Hm, die vom Obersee bis zum Gipfel zurückgelegt werden müssen, sodass der Abstieg dann doch recht schnell erledigt ist. Der Weiterweg zum Spiegelsee ist nun sehr kurz und schon bald stehen wir an seinen Ufern. Leider hängen immer noch ein paar dicke Wolken am Himmel, sodass uns der Blick auf’s Dachsteinmassiv nicht vergönnt ist, die Fotos mit dem See im Vordergrund sind trotzdem schön.

Eigentlich wäre im Hintergrund nun das Dachsteinmassiv zu sehen…

Nach einer ausgiebigen Fotopause machen wir uns an die letzte Etappe zurück zur Reiteralm. Diese ist nun wirklich angenehm zu gehen, ein breiter Wanderweg leitet sanft absteigend hinüber zur nahen Alm.

Auf dem Weg vom Spiegelsee zurück zur Reiteralm. Im Hintergrund der Schober

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