Eigertrail
Seit seiner Eröffnung 1997 kann auch der normale Wanderer durch den unmittelbar am Fuß der Eigerwand verlaufenden Eigertrail Nordwandluft schnuppern. Der Weg ist stets gut ausgebaut und auch mit Kindern ohne Probleme zu begehen. Da der Weg mehrfach Stationen der Jungfraubahn berührt, kann man sich die Etappenlänge nach Lust und Laune zusammenstellen.
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Der Eigertrail (Strecke zwischen Alpiglen und Eigergletscher) inklusive Zu- und Abstieg im Überblick
Ich wandere schon früh morgens los und mein Weg beginnt gleich steil: Von Grindelwald Grund hinauf nach Brandegg kann man sich eigentlich nicht verlaufen, der Weg führt fast gerade den Hang hinauf, man muss sich eigentlich nur immer Richtung Eiger halten. Zunächst noch durch die Häuser wandernd erreiche ich bald den Wald, wo der Weg mehrfach eine Forststraße kreuzt. Kurz unterhalb des Waldrandes geht es noch einmal steil hinauf, dann erreicht man nach einer Rechtskurve die Jungfraubahn und nach Überqueren der Gleise die Station Brandegg (1332 m). Der von hier aus nach Alpiglen verlaufenden Straße muss man nicht folgen, man kann durch einen quer über die Alm verlaufenden Pfad ein gutes Stück abkürzen. Dann verläuft der breite Weg größtenteils direkt neben den Schienen, bis man kurz unterhalb von Alpiglen diese unterquert und Alpiglen (1616 m) nach einem kurzen, steilen Anstieg erreicht.
Die letzten Meter nach Alpiglen
Hier treffe ich mich mit Jana, die es vorgezogen hat diesen Wegabschnitt gemütlich vermittels der Jungfraubahn zurückzulegen (Preis Grindelwald Grund – Alpiglen: 12 CHF). Nun wenden wir uns dem Eigertrail zu, der zunächst in einigem zick-zack direkt auf den Eiger zusteuert. Ab dem Abzweig des nach Bonera/ Gletscherschlucht führenden Wegs (1758 m), den man ca. nach 10-15 min erreicht, dreht der Weg nach Westen und beginnt damit seine lange Querung unter der Eiger-Nordwand.
Die Wand kommt näher…
Im Hintergrund grüßt das Wetterhorn (3692 m)
Der erste Wegabschnitt von Alpiglen. Im Hintergrund die große Scheidegg
Immer wieder werden dabei Wasserläuft gequert, die je nach Jahreszeit durch Restschneeauflage kleine Umgehungen nötig machen können. Der Weg ist gut ausgebaut und stets angenehm zu begehen. Hat man erst einmal die Höhe der Querung erreicht, so reduziert sich auch die Steigung und man steuert immer mehr der Wand entgegen.
Einer der zahlreichen Wasserläufe – im Juni durchaus noch schneegefüllt
Der Einblick in die Wand ist wirklich gewaltig. In Bildmitte der erste Pfeiler, schräg rechts darüber die rote Fluh
Ein Routenbild der Heckmairroute kann hier gute Dienste leisten, wenn man den Weg der Erstbegeher nachvollziehen möchte, denn man hat nun einen großartigen Einblick auf all die geschichtsträchtigen Wandstellen. Wer aufpasst sieht auch einen kleinen Pfad, der zum Einstieg in die Wand führt. Nachdem man den größten Teil der Wand passiert hat erreicht man die Abzweigung des Rotstock-Klettersteigs. Hier findet sich auch eine Infotafel mit einem Wandbild und dem eingezeichneten Verlauf der Heckmairroute.
Die Dimensionen sind gewaltig…
Rückblick zum Eigertrail, der immer leicht aufsteigend direkt unter der Wand hinüberquert
Eigentlich wollten wir ja den Klettersteig begehen, da aber Gewitter gemeldet ist und der Himmel auch nicht mehr ganz zuverlässig aussieht, beschließen wir darauf zu verzichten. Von hier aus ist es nicht mehr weit zur Station Eigergletscher (2319 m). Etwas oberhalb der Häuser befindet sich die alte Mitteleggihütte, die tatsächlich von ihrem Standpunkt auf dem Mitteleggigrat mit dem Helikopter hierher geschafft wurde. Im Inneren der Hütte sind Relikte der Erbauungszeit in den Zwanzigerjahren ausgestellt. Hier setzen wir uns hin und machen eine gemütliche Mittagsrast.
Die alte Mitteleggihütte ist kurz oberhalb der Station Eigergletscher gelegen. Oben der Eiger W-Grat
Dann geht es weiter hinab zur nahen Kleinen Scheidegg, die man über einen breiten, angenehmen Weg erreicht. Dabei passiert man den Speichersee Fallboden. Da der Weg ins Tal noch weit ist halten wir uns nicht lange auf der Kleinen Scheidegg auf, sondern biegen rechts ab und folgen den Wegweisern Richtung Grindelwald.
Der „Bahnhofsplatz“ Kleine Scheidegg
Von der Kleinen Scheidegg hat man wirklich den besten Blick auf die Eiger Nordwand
Der nun folgende Weg ist aufgrund seiner Breite und nur mäßigen Neigung sehr angenehm zu begehen, allerdings zieht er sich auch gewaltig in die Länge, wobei die Strecke leider auch von Anfang an komplett einsehbar ist. Endlich erreichen wir Alpiglen, wo wir noch einmal eine wohlverdiente Pause einlegen. Jetzt ist es zum Glück nicht mehr so weit, der Weg wird nun zwar wieder steiler, dadurch verlieren wir aber wenigstens auch viele Höhenmeter. Zufrieden erreichen wir unsere Ferienwohnung am frühen Nachmittag.
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