Tag 5: Moränenlager – Hochlager (5400 m)

↑ 3 Std., 500 mH

Moränenlager - Lager 1

Der Anstieg vom Moränenlager in den Sattel oberhalb des Hochlagers

Nach einer recht schlaflosen Nacht stehen wir um 6.30 Uhr auf – im Zelt ist es 1°C! Doch das folgende Frühstück ist ein Genuss: Cornflakes mit Erdbeerjoghurt – unglaublich was die Träger da alles mit hinauf geschleppt haben. Danach geht die große Packerei los, denn nun muss die gesamt Ausrüstung im Rucksack Platz finden. Nicht nur einmal habe ich dabei die Befürchtung, das gleich der gesamte Rucksack auseinanderreißt… Dann setzt sich die Kolonne in Marsch und so stehen wir schließlich um 10.20 Uhr angerödelt auf dem Gletscher.

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Allgemeine Aufbruchsstimmung

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Vom Lager zum Gletscher sind es nur etwa 150 Meter. Da es gleich die ersten Meter steil hinaufgeht haben wir noch auf dem Fels die Steigeisen angezogen

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Der nunmehr komplettierte Rucksack macht uns das Leben ganz schön schwer.

Der erste Teil ist praktisch spaltenfrei, sodass wir zunächst noch unangeseilt bleiben. Es geht direkt zur Sache, steil zieht der Gletscher hinauf. In dieser Höhe, mit noch nicht vollständiger Akklimatisation und vor allem mit diesem Packvolumen (mindestens 15 Kilo pro Rucksack, dazu kamen noch drei 60 m Seile, die von Dirk, Arthur und mir getragen wurden) habe ich diese Etappe als eine der anstrengendsten in Erinnerung. In vielen Kurven windet sich der Weg durch das Gletscherlabyrinth.

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Keine Zeit zum Warmwerden, es geht gleich zur Sache

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Immer wieder müssen Spaltenränder erklommen…

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…und Spalten dann umgangen werden

Nach etwa der Hälfte des Weges wird es Dirk zu gefährlich und wir bilden Seilschaften (3-4 Mann pro Seilschaft, je nach Tempo). Der Gletscher wird, je weiter man sich dem Sattel am Alpamayo annähert, immer steiler. Zwar sind im Schnee durch die vielen Begehungen meist Stufen vorhanden, doch der über den Kopf hinausragende Rucksack bringt einen schnell ins Schwanken.

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Kurz unterhalb des Sattels erhält man zum ersten Mal Einblick in die SW-Flanke des Alpamayo. In der mittigen Rinne sind als Punkte Johnny und Maximo zu erkennen, die die Fixseile für den nächsten Tag verlegen

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Im oberen Teil des Gletschers seilten wir uns an, da doch auch einige versteckte Spalten vorhanden waren

Unterhalb des Sattels angekommen, geht es nach links ein steiles Couloir bis kurz unterhalb des Sattels hinauf. Die letzten 30 m in den Sattel sind nun wirklich sehr steil, an der steilsten Stelle sicher 70-80°, sodass Dirk voraussteigt und ein Fixseil einhängt.

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Das letzte Stück hinauf zum Sattel wurde es noch einmal richtig steil. Vor der Felswand geht es nach links in der Rinne hinauf

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Das letzte Stück war sicher an die 75° steil. Mit dem schweren Rucksack war ich da nicht unfroh über das Fixseil

Im Sattel haben wir nun endlich vollen Einblick auf die SW-Wand des Alpamayo

Mühsam wird auch dieses Stück überwunden, dann aber haben wir das erste Mal vollständigen Einblick in die geriffelte SW-Flanke des Alpamayo, durch die wir am nächsten Tag steigen wollen. Wir können in der Franzosenroute zwei winzig kleine Punkte erkennen – Maximo, der mit Johnny, einem unserer Hochträger die Fixseile für den Gipfelsturm befestigt. Vom Sattel geht es wieder 50 mH bergab in das auf ca. 5400 m Hochlager. Wir essen und trinken erst einmal etwas, dann bauen wir unser Zelt auf.

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Blick aus unserem Zelteingang

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Das Hochlager befindet sich wirklich eindrucksvoll direkt unter der Riesenmauer des Alpamayo

Nach 1-2 Stunden stellen sich bei mir Kopfschmerzen und eine leichte Übelkeit ein. Ich nehme eine Iboprufen, die bis zum Abendessen jedoch noch nicht ganz wirkt, sodass ich eher lustlos darin herumstochere. Tröstlich ist nur, dass es fast allen anderen auch so ergeht. Nach dem Abendessen kommt ein saukalter Wind auf und so beeilen wir uns ins Zelt zu kommen, um 20 Uhr fällt die Klappe.

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Sonnenuntergang am Quitaraju…

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…und am Alpamayo – alle sind begeistert!

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Die letzten Strahlen

→ Weiter mit Tag 6: Alpamayo (5947 m)